Positives Denken

Wer positiv denkt, ist vor allem eines: glücklicher. Studien zeigen, dass unser Glückslevel nur zu 10 % mit den Umständen zu tun hat. Eine viel größere Rolle spielt unsere Wahrnehmung. Dabei geht es nicht darum, alles schönzureden, schmerzhafte Ereignisse kleinzureden oder nicht um Verluste zu trauern! Das wiederum wäre eine toxische Positivität, die uns den Bezug zur Wirklichkeit verlieren lässt. Sie stiehlt unseren Gefühlen ihre Berechtigung und fördert psychische Erkrankungen.

Positiv zu denken heißt, den Blick auf das zu richten, was wir haben und wofür wir dankbar sind. Wenn wir Schlimmes erwarten, gehen wir verkrampft und angespannt durch den Alltag. Wir verlieren den Blick für das Schöne, weil wir die ganze Zeit auf „Hab-Acht-Stellung“ sind, um gegebenenfalls rechtzeitig die Flucht anzutreten oder die Fäuste zu heben. Dadurch steigt der Pegel des Stresshormons Cortisol. Die Folge können Krankheiten wie Schlafstörungen oder Bluthochdruck sein. Positives Denken bedeutet, die guten, lehrreichen, inspirierenden Aspekte einer Situation wahrzunehmen, Chancen statt Risiken zu sehen, an die eigenen Ideen zu glauben und sich mehr zuzutrauen.

Synapsen sind die Muskeln deines Gehirns

So, wie wir unseren Bizeps im Fitnessstudio durch Wiederholung mit Gewichten trainieren, trainieren wir auch unser Gehirn, wenn wir immer wieder das gleiche Denken. Unsere Synapsen prägen sich das Denk- und Gefühlsmuster ein und rufen es in Zukunft schneller ab. Konzentrieren wir uns auf die guten Seiten einer Situation, erleben wir angenehme Gefühle, welche wiederum das Belohnungszentrum aktivieren. Darüber hinaus macht uns positives Denken handlungsfähig: Wir glauben daran, erreichen zu können, was wir uns in den Kopf gesetzt haben. So kommt es, dass positive Menschen tendenziell erfolgreicher sind und über ein stärkeres Selbstbewusstsein verfügen. Eine positive Grundhaltung hat sogar Auswirkungen auf unsere Lebenserwartung und unsere physische Gesundheit. Alles im Leben hat zwei Seiten; wir sprechen hier vom „Dualismus der Dinge“. Je öfter Du nach dem Positiven suchst, desto schneller wirst Du es finden. Du gibst mit Deinen Glaubenssätzen vor, wie Dein Gehirn bewertet, was um Dich herum passiert.

Du hast es in der Hand!

Viele Menschen verschwenden ihre Energie, auf die Ungerechtigkeit einer Situation zu schauen und auf die Probleme. Dabei weiß jeder von uns, wie unschön sich das anfühlt! Sich dabei als Opfer zu betrachten, schürt Selbstmitleid und macht handlungsunfähig. Fokussieren wir uns stattdessen darauf, Lösungen zu finden, gewinnen wir unsere Handlungsfähigkeit zurück. Wir übernehmen selbst die Verantwortung und geben uns die Erlaubnis, unser Leben so zu gestalten, wie wir es uns wünschen. Natürlich haben wir nicht auf alles Einfluss, was um uns herum geschieht. Aber je länger wir auf das Schlechte schauen, desto mehr ziehen wir uns in die Schutzhaltung zurück und machen uns selbst das Leben durch niederdrückende Gedanken schwer. Es hält uns seelisch gesund, auf das zu schauen, was in unserer Macht steht – und das ist mehr, als wir meinen. Um das zu üben, ist es ratsam, sich mit Menschen zu umgeben, die Chancen sehen, die gern lachen und dankbar sind. Denn das, womit wir uns täglich umgeben, färbt auf uns ab. Dankbarkeit richtet den Fokus auf das, was gut läuft: wertvolles Futter für eine positive Einstellung und Beweis dafür, dass eben nicht alles schlecht ist. Noch besser prägt sich das ein, wenn Du Deine „Segnungen“ aufschreibst, zum Beispiel in einem Glücktagebuch. Wenn es Dir an einem Tag mal wirklich schlecht geht, kannst Du nachlesen, was alles Gutes in Deinem Leben geschieht.